Das sieht aus wie… – Ein Fotorätsel

Zielgruppe: Vorschulkinder / 1.–4. Klasse
Dauer: 1 bis 1,5 Stunden
Technische Voraussetzungen: 1 Fotokamera oder Tablet pro Kleingruppe (2–3 Kinder), ggf. Computer
Software: Windows Bild- und Faxanzeige
Organisationsform: Partner-/Kleingruppenarbeit (2–3 Kinder)
Material für Parallelangebote: Stifte, Papier
Lernziele: Wahrnehmungsschulung, Sprachförderung, Fragen stellen, Vergleiche benutzen, Wortschatzerweiterung, Anregung der Kreativität, Fantasie und Experimentierfreude, aktive Gestaltung eigener Medienprodukte, Wirkung von Einstellungsgrößen (und ggf. Perspektiven), Umgang mit Fotokamera und PC/Tablet, Verwenden der Makro-Funktion, Kennenlernen von Apps / Kreativprogrammen

Wahrnehmungsschulung ist nicht nur ein wichtiges Ziel der Elementarpädagogik, sondern auch grundlegender Bestandteil der medienpädagogischen Arbeit. Wenn Kinder mit der Kamera auf Bildersuche gehen und Fotorätsel knipsen, werden sie zum genauen Hinsehen und Wahrnehmen animiert. Fotorätsel sind auch geeignet, jedes beliebige Thema entweder einzuführen oder auch zu vertiefen.

Fotoraetsel_Allgemein

Beschreibung

Der Einstieg in diese Einheit kann durch fertige Fotorätsel erfolgen (z.B. auf www.raetselstunde.de/foto-raetsel.html oder selbst geknipst zum jeweiligen Thema passend).
Die Kinder gehen mit der Kamera durch die Einrichtung oder in den Garten und suchen sich Gegenstände, Pflanzen oder auch eine Person als Motiv. Vom ausgesuchten Motiv sucht sich das Kind, das die Kamera hat, ein Detail aus. Das Detail sollte so gewählt werden, dass die anderen Kinder erst mal nicht erkennen, worum es sich beim ausgewählten Motiv handelt. Nun geht das Kind mit der Kamera so nah an das ausgewählte Motiv heran, dass ausschließlich das gewünschte Detail im Bild ist. Dabei im Monitor kontrollieren, ob die Aufnahme scharf gestellt ist, ansonsten die Makro-Funktion anwählen.

Bild

Diese ist bei den meisten Kameras als Tulpe bei den Kamerafunktionen gekennzeichnet:

Nun wird ein Bild gemacht. Dann wird das Rätsel aufgelöst, indem sich das Kind ein bisschen vom Motiv entfernt und ein zweites Bild macht, auf dem die Auflösung, also das gesamte Motiv, zu erkennen ist. Jedes Kind sollte mindestens zwei Rätsel fotografieren.

Es können zum Fotorätsel auch Themen vorgegeben werden, z.B.:
Um welchen Buchstaben/welche Form/welche Pflanze … handelt es sich?
Zu welchem Baum gehört das Blatt?
An welchem Ort liegt dieses Ding?

Fotoraetsel_buchstaben

Haben alle Kinder ihre Rätselbilder fotografiert, geht es zurück in die Gruppe, die Bilder werden in den Computern geladen, und das Raten kann losgehen. Die Kinder äußern ihre Vermutungen, was der Ausschnitt darstellen könnte „Ist das ein …?“. Das Kind, das die Aufnahme gemacht hat, antwortet nur mit „ja“ oder „nein“. Wurde der Gegenstand erraten, zeigt das Kind bzw. die Kleingruppe das Bild mit der gesamten Aufnahme.

Vertiefend kann nach dem Fotorätsel auch über Einstellungsgrößen gesprochen werden. Beim Fotografieren wie auch beim Filmen gibt es unterschiedliche Einstellungen (Totale, Halbtotale, Halbnah, Nah oder Detail, vgl. dazu z.B. www.kamerakinder.de/trickkiste/fototipps/einstellungsgroessen.html).

Durch die Wahl einer bestimmten Einstellung kann man eine gewollte Bildaussage besser betonen. Soll z.B. der schöne Aufdruck auf dem Pulli der Freundin gezeigt werden, kann das besser verdeutlicht werden, wenn nur der Pulli fotografiert wird, als wenn die Freundin als ganze Person vielleicht noch zusammen mit anderen Kindern aufgenommen wird. Mit dem Bilderrätsel wurde ja bereits mit der Detailaufnahme und der Totalen oder Halbtotalen experimentiert.

Aufgaben für parallele Arbeitsgruppen

→ „Ich sehe was, was du nicht siehst“: Der Klassiker wird in Kleingruppen (2–5 Kinder) gespielt. Eine Person sucht sich ein Objekt aus und beschreibt. Wer erraten hat, was gemeint ist, ist als nächstes dran …

→ „Ich male das, was du siehst“: 2–3 Kinder einigen sich auf ein Objekt und beschreiben es möglichst exakt. Ein Kind versucht zu zeichnen, was beschrieben wird.

Vertiefung

Schnitzeljagd mit Fotos …: Wo gehts lang?

Wolkenbilder und Baumgesichter: Das sieht ja aus wie …
Der knorrige Baumstamm hat ja ein Gesicht, in den Wolken erkennt man ganz deutlich ein galoppierendes Pferd, der Riss im Pflasterstein sieht aus wie ein Strichmännchen. Es gibt einiges, das aussieht, wie etwas ganz anderes … Die Kinder fotografieren in Kleingruppen und lassen später die anderen raten, was das wohl sein könnte. Die Fotos können auch im Paint geöffnet werden, um dort durch ergänzende Zeichnungen die Assoziation deutlich zu machen.

Links / Literatur / Material zum Thema

www.stiftung-kinder-forschen.de
Themenbroschüre und Praxisideen zum Experimentieren rund um das Thema “Licht, Farben, Sehen”

www.raetselstunde.de/foto-raetsel.html
verschiedene Fotorätsel

www.kamerakinder.de/trickkiste.html
Wissenswertes, Tipps, Tricks und Anregungen rund um die Fotografie

www.knipsclub.de
Foto-Community nur für Kinder: Profil anlegen, Fotos hochladen, Fotos kommentieren…

www.geo.de/geolino/forschung-und-technik/9398-rtkl-fotoschule-teil-1-fotografieren-mit-der-digitalkamera
Fotoschule in 4 Teilen: von der Einführung in den Umgang mit der Digitalkamera über Tipps zum Fotografieren, Bearbeiten der Fotos auf dem PC bis zu Kauftipps

MekoKitaService Mai 2014 – Thema im Blick: Kreativ mit Kamera und Co.
Wissenswertes, Anregungen und Methodenbausteine zum Einsatz der Fotokamera in der Kita
www.familieundmedien-nrw.de/info/meko-kita-archiv.html

www.medienpaedagogik-praxis.de/2012/12/15/fotoprojekte-mit-kindern
Informationen, wie Fotoprojekte mit Kindern geplant und durchgeführt werden können

Roboom, Susanne:
Medienwerkstatt für Kita und Schulkindbetreuung
Verlag Herder, Freiburg 2019

Ebert, Michael / Abend, Sandra:
Fotografieren für Kinder. Kinder entdecken die Welt der Fotografie und wie man die Welt fotografiert.
Heidelberg: dpunkt.verlag 2014

Sullivan, George E.:
Klick! Fotografie für Kinder.
München: Prestel Verlag 2011