Dem ABC auf der Spur ...

Zielgruppe: Vorschulkinder / 1. Klasse (Deutsch)
Dauer: mehrere Vormittage, jeweils ca. 1 Stunde
Technische Voraussetzungen: 1 Fotoapparat/PC pro Kleingruppe (3 bis 5 Kinder)
Software: Druckassistent des Betriebssystems
Organisationsform: Kleingruppenarbeit (ca. 3 bis 5 Kinder haben zusammen 1 Kamera). Wenn ausreichend Kameras zur Verfügung stehen, können alle Kleingruppen gleichzeitig auf die Suche gehen. Ansonsten für die anderen Kinder die unter Parallelangebote beschriebenen Bausteine vorbereiten.
Material für Parallelangebote: Malvorlagen, Stifte, Bastelmaterial …
Lernziele: Differenzierte Wahrnehmung, Kommunikationsfähigkeit, Kooperations- und Teamfähigkeit, Wissen in unterschiedlichen Situationen flexibel nutzen, differenziertes phonologisches Bewusstsein entwickeln, medienbezogene Fähigkeiten erwerben (Umgang mit der Digitalkamera & PC bzw. Tablet), Medien als Gestaltungs- und Ausdrucksmittel (Gestaltung eigener Medienprodukte, Kennenlernen des Druckassistenten)

Von der Sprache zur Schriftsprache …

Display

Literacy-Erziehung ist Bestandteil aller Bildungspläne. Kinder interessieren sich für Sprache und Schrift, sie sehen die Erwachsenen schreiben und imitieren das Schriftbild. Sie versuchen, ihren Namen zu schreiben und Geschriebenes zu identifizieren. „Was habe ich geschrieben?“ fragen sie dann häufig und wollen auch ihren eigenen Namen schreiben. So wächst das Repertoire an bekannten Buchstaben, die auch zunehmend in neuen, noch unbekannten Worten gesucht und gefunden werden. Sie entdecken die Bedeutung und Verwendung von Schrift im Alltag: Einkaufszettel, Namensschilder, Mitteilungen, Postkarten, Briefe, Reime, Geschichten … Was für die Kinder anfangs wie eine „Geheimsprache“ anmutet, wird für sie nach und nach konkreter und fassbarer. Sowohl in der Kita als auch in der Grundschule kann die Auseinandersetzung mit Sprache und Schrift, mit Lauten und Buchstaben durch Medien unterstützt werden.

Methoden-Baustein 1 Buchstaben

So wirds gemacht

Buchstaben begegnen uns überall im Alltag. Gemeinsam mit den Kindern wird überlegt, welche Buchstaben sie schon kennen: den Anfangsbuchstaben des eigenen Namens? Oder des Haustiers? An dieser Stelle können auch die Lieblingsmedienfiguren thematisiert werden: Wer ist das? Wie heißen die? Und mit welchem Buchstaben fangen die an?
Nun werden die Kinder in Kleingruppen aufgeteilt, in denen möglichst jeder Buchstabe nur einmal vorkommt, z.B.: Anna, Leon, Mia, Onno & Fynn.
Mit dem Fotoapparat gehen die Kinder auf die Suche nach dem Alphabet in der Umgebung: im Gruppen-/Klassenraum oder, wenn ausreichend Betreuungspersonen vorhanden sind, auf dem Freigelände bzw. in der nahen Umgebung. Schulkinder können dies auch als Hausaufgabe erledigen und zu Hause oder auf dem Schulweg eine bestimmte Anzahl von Buchstaben suchen.
Die Buchstaben werden als Nahaufnahmen fotografiert, also so, dass sie den Sucher möglichst vollständig ausfüllen. Dabei darauf achten, dass die Aufnahme scharf und ausreichend belichtet ist.
Nach und nach kann so die Sammlung vervollständigt werden, bis es schließlich heißt: „Jetzt fehlt uns nur noch das X und das Y!“ Fundgrube für seltenere Buchstaben sind z.B. Autokennzeichen oder fertige Anlauttabellen, wie sie in vielen Klassen-/Gruppenräumen hängen.
Die fotografisch gesammelten Buchstaben werden zusammen in einem Ordner auf dem Computer abgespeichert. Um alle Buchstaben in gleicher Größe auszudrucken, kann z.B. der Druckassistent des Betriebssystems verwendet werden. Hier wird beim Drucken das Drucklayout 5×8 cm bzw. Passbildformat gewählt. Für ein Memory wird dann jedes Bild zweimal gedruckt, dazu bei der Option „Kopien pro Foto“ 2 auswählen. Der ausgedruckte Bogen wird zerschnitten und die einzelnen Karten laminiert.

ABC-Bingo

Für ein ABC-Bingo wird zusätzlich zu den ausgedruckten Fotobuchstaben mehrmals eine zufällige Buchstaben-Auswahl aus dem Ordner markiert und ebenfalls im Layout 5×8 cm bzw. Passbildformat ausgedruckt, aber nicht zerschnitten. Die Fotobuchstaben-Kärtchen werden umgedreht in die Tischmitte gelegt, ein oder mehrere Kinder bekommen zusammen einen Bingo-Bogen. Nun wird reihum ein Kärtchen umgedreht. Passt es zu einem der Buchstaben auf dem Bingo-Bogen, darf der entsprechende Buchstabe auf dem Bogen mit einem kleinen Haftnotiz-Zettelchen markiert werden.

Variante: Anstelle von Buchstaben-Bögen können auch Bögen mit Fotos von Medienfiguren oder Gegenständen (wenn möglich auch von den Kindern selbst fotografiert) vorbereitet werden. Hier gilt es, die zu den Figuren/Gegenständen gehörenden Anfangsbuchstaben zu finden.

Anlauttabelle

Die gesammelten Fotobuchstaben können zusammen mit (selbst erstellten) Fotos und Zeichnungen von Gegenständen oder Medienlieblingen auch zu einer Anlauttabelle zusammengestellt werden. Dazu werden die Bilder mindestens in Postkartengröße ausgedruckt und an der Wand aufgehängt. Unter jeden Buchstaben werden die dazu passenden Starfotos gehängt. Die Anlauttabelle kann beliebig erweitert und auch thematisch bebildert werden, z.B. wird dann beim Thema Ernährung für so viele Buchstaben wie möglich ein Obst- oder Gemüsestück gesucht und fotografiert.

Aufgaben für parallele Arbeitsgruppen

→ Hessischer Bildungsserver _ Mauswiesel: ABC-Wörterbuch
Aufgaben und Wissenswertes rund um das Alphabet auf
mauswiesel.bildung.hessen.de/deutsch/grammatik/abc_woerterbuch/index.html
→ Buchstaben-Mandala ausmalen
Vorlagen z.B. auf
www.kidsweb.de/basteln/mandala/abc_mandala/abc_mandala.html und www.mandala-bilder.de/buchstaben-mandalas.html
→ Buchstaben basteln
Anregungen z.B. auf
mamakreativ.com/2017/03/30/10-ideen-zum-buchstaben-und-zahlen-spielerisch-lernen
→ Buchstaben fühlen/die Braille-Schrift
www.kidsweb.de/abc_spezial/braille_abc.html

Vertiefung

Links / Literatur / Material zum Thema

www.kindergartenpaedagogik.de/1719.html
Martin R. Textor: Literacy-Erziehung im Kindergarten

www.schlaumaeuse.de
Mit der Schlaumäuse-Software /-App können Fünf- bis Neunjährige selbstständig die Welt der Sprache entdecken. Ein Auswertungsmodus ermöglicht den begleitenden Erwachsenen einen Überblick über die Spielzeiten, Spielerfolge und die Lernfortschritte der Kinder. Kitas und Grundschulen können die Software / App nach der Registrierung kostenlos nutzen.

www.bibernetz.de/wws/blickpunkt-sprachfoerderung.html
Umfangreiche Sammlung von Hintergrundinformationen, Methodenbausteinen und Links und didaktische Tipps zur Sprachförderung

www.kidsweb.de/schule/schulinh.htm
Vielfältige Spiel-, Bastel- und Malanregungen und -vorlagen und Informationen für Kinder rund um das Alphabet.

www.wortwusel.net
wortwusel.net möchte die multimedialen Möglichkeiten, die das Internet heute bietet, für Kinder zugänglich machen. Diese Seite ist ein Spielplatz. Hier kann man mit Bildern, Klängen und Worten spielen und Gedichte entdecken.

Roboom, Susanne
Mit Medien kompetent und kreativ umgehen. Basiswissen und Praxisideen.
S. 22 – 51: Sprache, Literacy und Medien – sehen, hören, erzählen …
Beltz Nikolo. Weinheim 2017

Jampert, K. / Zehnbauer, A. / Best, P. / Sens, A. / Leuckefeld, K. / Laier, M. (Hrsg.)
Kinder-Sprache stärken! Sprachliche Förderung in der Kita: das Praxismaterial
Band 2: Wie viel Sprache steckt in Musik und Medienarbeit. Berlin 2009

Entdeckungskiste – Zeitschrift für die Praxis in Kitas
Sprach- & Medienwerkstatt. Verlag Herder, Freiburg 2012

Stiftung Haus der kleinen Forscher:
Kannst du mich verstehen? Die Vielfalt der Kommunikation erkunden und erforschen. Berlin 2014. Download: www.haus-der-kleinen-forscher.de/fileadmin/Redaktion/1_Forschen/Jahresthema/2014/Aktionsmaterial/TDKF-2014_Broschuere.pdf