Bevor Sie einen neuen Computer anschaffen, sollten Sie sich einige Gedanken zu möglichen Nutzungsszenarien machen: Wozu brauche ich den PC? Was möchte ich damit machen? Welcher Etat steht zur Verfügung?
Wie bei jeder größeren Investition gilt auch hier: Zunächst muss überlegt werden, wofür, wo und wie der Computer gebraucht wird. Vorwiegend Textarbeit, Erstellen von Präsentationen, Einsatz von Kindersoftware? Oder auch digitale Bildbearbeitung? Audioschnitt? Videoschnitt?
Wie lassen sich Fehlkäufe vermeiden?
Je “mehr” ich mit dem Computer vorhabe, umso besser sollte das Gerät ausgestattet sein und umso intensiver sollte ich mich im Vorfeld informieren. Um ein bisschen Recherche kommt man also nicht drum herum, z.B.:
Wie viel Arbeitsspeicher (RAM)? Der Arbeitsspeicher wird in Gigabytes angegeben und meint das “Kurzzeitgedächtnis” des Computers. Alle aktuellen Arbeitsprozesse innerhalb eines Programms “merkt” sich der Computer in seinem Arbeitsspeicher und kann so auch Aktionen rückgängig machen. Ausreichend Arbeitsspeicher ist vor allem dann notwendig, wenn aufwendigere Programme genutzt werden wie beispielsweise Bildbearbeitungs- oder Videoschnittprogramme. Dann gilt: je mehr, desto besser. 4 GB sollte der Computer schon haben.
Welche Festplatte? Für die Festplatte gilt ebenso wie für den Arbeitsspeicher: je mehr desto besser, aber mit etwa 500 GB ist man dann zurzeit schon ziemlich gut ausgestattet. Aktuell kommen zunehmend Rechner mit Flash-Speichern, sogenannte Solid-State-Drives (SSDs), auf den Markt oder auch mit Hybridspeichern, einer Kombination aus den herkömmlichen HDDs und SSDs. SSDs sind schneller als HDDs, aber zurzeit auch noch bedeutend teurer.
Welcher Prozessor? Je schneller, desto besser – klar, aber auch umso teurer. Für den ”normalen Hausgebrauch” muss es nicht unbedingt das aktuellste Spitzenmodell sein. Der Prozessor ist das Herzstück des Computers, er verarbeitet alle Befehle und steuert die Abläufe. Die Leistungsfähigkeit des Prozessors wird in Gigahertz angegeben, entscheidend für die Leistungsfähigkeit sind neben der Taktrate die Zahl der Prozessorkerne und der Cachespeicher. Eher den Mehrkern-Prozessor (zwei Kerne = Dual-Core, vier Kerne = Quad-Core) wählen. Bekannte Hersteller von Prozessoren sind z.B. Intel (Core i7, i9) und AMD (Ryzen, FX).
Die richtige Grafikkarte?! Wer aufwendige Spiele spielen will, sollte sich gut informieren und beraten lassen. Ansonsten gilt: Die “onBoard”-Lösung, bei der ein in der Hauptplatine eingebauter Chip fürs Bild sorgt, ist ausreichend. Soll es eine separate Steckkarte sein, reicht ein einfaches Modell im PCI-Express-Format (PCIe), am besten lüfterlos (passiv gekühlt), unbedingt mit DVI-Ausgang, am besten auch mit HDMI-Anschluss für einen Flachbildfernseher.
Bei der “onBoard”-Lösung sollte ein freier PCIe-Steckplatz vorhanden sein, um später bei Bedarf eine separate Grafikkarte nachrüsten zu können.
CD-/DVD-Laufwerk? Viele Notebooks haben inzwischen gar keine CD-/DVD-Laufwerke mehr. Daten, die über CD oder DVD abgerufen werden sollen, müssen durch externe Laufwerke auf den Rechner transportiert werden. Wem das zu umständlich ist, weil er öfter auf diese Datenträger zugreift, sollte beim Kauf unbedingt darauf achten, dass diese vorhanden sind.
Welche Anschlüsse? Standard: WLAN. Grundlegend: ausreichend USB-Anschlüsse (mindestens drei). Nützlich, aber nicht immer vorhanden: Bluetooth, HDMI-Anschluss und Firewire für digitale Camcorder.