Der Kinder-App-Markt ist riesig und wächst kontinuierlich. Welche App eigent sich für die pädagogische Arbeit in Kita und Grundschule? Gerade im Hinblick auf den Umgang mit Nutzer/innen-Daten und App-Berechtigungen fällt die Auswahl nicht leicht. Und das Angebot unterliegt einem steten Wandel, Apps werden vom Markt genommen oder laufen nach dem letzten Systemupdate nicht mehr wie gewohnt. Deshalb ist es ratsam, zunächst die Möglichkeiten der “Bordmittel” auszuschöpfen, vgl. dazu auch BildungshAPPchen – auf dem Tablet serviert:
BildungshAPPchen liefert pädagogischen Fachkräften Orientierungshilfen & konkrete Empfehlungen zum Einsatz von Kreativ-Apps. Aus dem großen App-Angebot hat das Blickwechsel-Team eine Auswahl getroffen und zu einem “Basis-Werkzeugkasten” für die Arbeit mit digitalen Medien in der Kita zusammen gestellt.
Für die pädagogische Arbeit in Kindergarten und Grundschule sollten zunächst vor allem die Möglichkeiten der “Bordmittel” von Tablets ausgeschöpft werden: sie sind vorinstalliert, werbefrei und offline nutzbar. Auf www.blickwechsel.org/materialien/bildungshappchen-werkzeugkasten ist eine Auswahl empfehlenswerter Apps zusammengestellt. Zu den empfohlenen Apps gibt es kurze Steckbrief, in denen neben einer Kurzbeschreibung und Bewertung auch Einsatzszenarien beschrieben sind: z.B. zur iOS-App GreenScreen by do Ink, zur App Pic Collage, Puppet Pals oder BookCreator.
Die “Bordmittel”:
Die Kamera-App ermöglicht das Aufnehmen von Fotos und Videos.
Bei iOS können Fotos außer im Hoch- und im Querformat auch quadratisch oder mit Panorama-Funktion aufgenommen werden. Die Videoaufnahme ist bei iOS auch als Zeitraffer oder in Zeitlupe möglich.
Die Galerie zeigt nicht nur die auf dem Gerät befindlichen Foto- und Videodateien an, sondern ermöglicht auch die einfache Nachbearbeitung durch Korrekturen und Filter. Die Funktion “Storys” (Android) bzw. “Andenken” (iOS) fügt eine Bildauswahl zu einer Diashow zusammen, die auch als Video exportiert werden kann.
Unter Android können in der Galerie-App die Videos auch geschnitten, mit Filtern versehen und vertont werden. Unter iOS geschieht die Videonachbearbeitung mit iMovie.
Mit der iOS-App iMovie werden Videodateien nachbearbeitet. Sie können geschnitten, mit Vor- und Abspann, Filtern und Effekten versehen und vertont werden. Die Trailerfunktion ermöglicht die Zusammenstellung von Fotos oder Filmsequenzen zu einem Filmtrailer, wie man ihn aus dem Kino kennt.
Mit Garageband (iOS) können Audiodateien aufgenommen und nachbearbeitet werden. Es können auch Elemente aus der integrierten Sound-Bibliothek verwendet werden. Mehrere Tonspuren können zu einem Gesamtwerk kombiniert werden.
Die App Notizen (iOS) bzw. Memos (Android) kann nicht nur Text und Fotos erfassen sondern hat auch verschiedene Malwerkzeuge und Farben im Repertoire. Sie wird somit zu einer einfachen Malapp, die ohne Stempel, Filter oder ähnliche Spielereien das einfache digitale Malen ermöglicht.
App-Tipp: Audio-App IPI-Sound
Immer wieder stehen Nutzer:innen von Android-Tablets vor dem Problem, das viele gute Kreativ-Apps nur auf iOS und nicht auf Android-Geräten laufen, so z.B. auch die beliebte Audio-App Keezy – die übrigens zur Zeit auch für iOS leider nicht mehr verfügbar ist. Für Keezy gibt es nun eine gute Alternative:
Die intuitiv zu bedienende App IPI-Sound ist für Android und iOS erhältlich und ermöglicht einfache Audioaufnahmen und deren Nachbearbeitung. Hier geht es zum Steckbrief Ipi Sound des IFP-Staatsinstitut für Frühpädagogik und Medienkompetenz & JFF-Institut für Medienpädagogik (Hrsg.) (2023).
Zusätzlich zu den oben aufgeführten “Bordmitteln” finden Sie hier einige weitere nützliche Apps für die pädagogische Arbeit in Kita und Grundschule: App-Empfehlungen_Kita+Grundschule.
Weitere Empfehlungen & Orientierungshilfen finden Sie in der Rubrik Software & Apps für Kinder.
Da sich der Appmarkt extrem schnell verändert, können wir keine Garantie dafür übernehmen, dass die empfohlenen Apps längerfristig in der Form vorliegen, in der wir sie getestet und für empfehlenswert befunden haben. Grundsätzlich sollten Sie sich beim Herunterladen von Apps fragen, ob die angeforderten Berechtigungen Sinn machen. Eine App, mit der Fotos, Videos oder Ton bearbeitet werden sollen, braucht natürlich Zugriff auf die entsprechenden Dateien nicht aber auf die Kontakte. In solchen Fällen kann man auch einfach mal die App-Entwickler anschreiben und nachfragen, warum diese oder jene Berechtigung notwendig ist. Diese Kontaktaufnahme macht auch Sinn, wenn nach einem Update die App nicht mehr wie gewohnt und gewünscht funktioniert. Erfahrungsgemäß antworten viele Entwickler relativ schnell und freundlich und haben hilfreiche Tipps parat bzw. beziehen die Fragen und Probleme in die Weiterentwicklung mit ein.