Zielgruppe: | 3–6 Jährige Kinder |
Dauer: | 1–2 Stunden |
Technische Voraussetzungen: | Videokamera, Beamer, Laptop, Boxen, Stativ |
Software: | Die kostenlose Videoschnittsoftware Windows Movie Maker, auf allen Windows-Rechnern vorinstalliert, reicht für die Nachbearbeitung, Musik für die Vertonung der Clips |
Organisationsform: | Gruppenarbeit, 8–10 Kinder |
Lernziele: | Umgang mit der Videokamera, Bilder sehen lernen, Verständnis für die Künstlichkeit und Manipulationsfähigkeit medialer Produkte entwickeln, als Gruppe ein Produkt herstellen |
Das Projekt dient als Einstieg in die Auseinandersetzung mit den Themen Film und Fernsehen, dem Leitmedium der Altersgruppe der Vorschulkinder. Die Kinder drehen kurze Clips mit der Videokamera und sind zugleich die Akteure vor der Kamera. Anschließend werden die kurzen Sequenzen in einem Schnittprogramm gemeinsam mit der Projektleiterin oder dem Projektleiter bearbeitet. Am Ende werden die fertigen Videos gemeinsam am besten auf einer großen Leinwand präsentiert und das Gesehene reflektiert.
Für die Kinder wird direkt erfahrbar, dass die Aktion, die sie vor der Kamera gemacht haben, durch die Bearbeitung am Computer verfremdet wird und damit ganz anders wirkt. Die Magie der Bewegtbilder wird durch das Mittel des „Rückwärts abspielens“ oder des Stopps innerhalb einer Szene und der anschließenden Veränderung des Bildes zu einem eindrücklichen Erlebnis für die Kinder und erklärt zugleich die Künstlichkeit und Inszenierung des Mediums Film/Video und die Möglichkeiten der Manipulation durch die Bearbeitung am Computer.
Zusätzlich wird durch die Verwendung von Musik bei der Endbearbeitung die emotionale Wirkung der Bilder verstärkt. Je nach verwendeter Musik können die Clips lustig, dramatisch oder gruselig wirken. Gerade für Kinder im Vorschulalter spielt die Musik bzw. der Ton insgesamt eine entscheidende Rolle bei der emotionalen Verarbeitung von Medienerlebnissen. Bei selbst produzierten Clips können die unterschiedlichen emotionalen Gefühlslagen durch die Verwendung von Musik für Kinder leicht analysierbar, durchschaubar und damit verstehbar gemacht werden.
Die Kinder stellen sich in Gruppen von jeweils drei Kindern oder einzeln vor einem passenden Hintergrund auf. Jedes Kind überlegt sich eine Bewegung (z.B. Klatschen, Schnipsen, Hüpfen). Ein Kamerakind bedient die Videokamera auf einem Stativ. Die Kinder werden zunächst mehrere Sekunden im Stehen gefilmt. Auf ein Zeichen macht das erste Kind eine Bewegung. Direkt nach der ausgeführten Bewegung wird die Kameraaufnahme gestoppt. Das Kind, das die Bewegung gemacht hat, verlässt den Platz, (es bleibt eine leere Stelle) und die Kamera nimmt einige Sekunden die Szene in der gleichen Einstellung ohne das Kind auf. Dann kommen nacheinander die anderen Kinder an die Reihe.
Am Computer werden die Aufnahmen nacheinander genau geschnitten und zu den Filmsequenzen noch entsprechende Musik gelegt, um die Spannung für die Zuschauenden zu erhöhen.
Die Kinder klettern nacheinander auf die Sprossenwand, springen von möglichst weit oben herunter und laufen rückwärts von der Matte auf die Kamera zu. Ein Kamerakind filmt die Szene von jedem einzelnen Kind, die Kamera steht dabei auf dem Stativ, die Einstellung bleibt immer gleich.
Nach der Aktion werden die Aufnahmen in ein Videoschnittprogramm geladen und die einzelnen Szenen rückwärts abgespielt. Eventuell kann der Sprung (Umkehrung: Flug) auch noch verlangsamt als Slow Motion bearbeitet werden. Außerdem wird Musik unter die Szenen gelegt.