Zielgruppe: | Vorschulkinder / 1.–4. Klasse |
Dauer: | ca. 1,5 Stunden, ggf. an mehreren Vormittagen |
Technische Voraussetzungen: | je nach Gruppengröße ein oder mehrere Mikrofone (z.B. Easi-Speak) und einen Computer bzw. ein oder mehrere Tablets |
Software: | ggf. Audioschnittprogramm Audacity |
Organisationsform: | Kleingruppen (3–5 Kinder) |
Lernziele: | Schulung der Wahrnehmung und Konzentration, Förderung von Kommunikation, Wortschatzerweiterung, Wissen gezielt medienbasiert erweitern und Medien zum selbst gesteuerten Lernen verwenden, Umgang mit dem Mikrofon und dem PC bzw. Tablet |
Ein Interview zu führen, ist gar nicht so leicht. Wenn die Interviewpartner/-innen so richtig ins Erzählen kommen sollen, müssen die Fragen interessant sein und so gestellt werden, dass die befragte Person auch Lust zum Antworten bekommt.
Ein Interview kann zu vielen verschiedenen Themen geführt werden. Die Kinder können sich gegenseitig zu bestimmten Themen interviewen. Sie können aber natürlich auch auf Exkursion gehen und zu Themen recherchieren, indem sie die jeweiligen Fachleute direkt aufsuchen. Hier gilt es, die Fragen vorher gemeinsam festzulegen, damit in der Aufregung nicht die Hälfte vergessen wird.
Mit Grundschulkindern kann geübt werden, Ereignisse bildlich fürs Hören zu umschreiben. Im Gegensatz zum Fernseher haben wir nämlich beim Radio nur den Ton, die Bilder dazu entstehen im Kopf. Je anschaulicher etwas umschrieben wird, desto besser ist es für die Zuhörenden!
Zum Üben malt nun jedes Kind ein Bild. Die Bilder werden den anderen nicht gezeigt! Darauf kann ein Lieblingstier oder ein Zaubertablet, ein besonderes Medienerlebnis oder ein Fantasietier zu sehen sein. Dann befragen sich immer zwei Kinder nacheinander gegenseitig zu ihren Bildern. Diese Interviews werden aufgenommen und später gemeinsam angehört. Können sich die anderen vorstellen, was gezeichnet wurde, ohne dass sie das Bild gesehen haben? Zum Testen können die Kinder eine „Kopie“ aus dem Gehörten anfertigen.
Bevor mit dem Interview begonnen wird, müssen wir uns überlegen, was wir eigentlich wissen wollen. Die Fragen können dann sinnvoll geordnet und gegebenenfalls zu Frageblöcken zusammengefasst werden. Die Fragen können aufgeschrieben oder aufgenommen werden. Die Interviewsituation sollte vorher im Rollenspiel geübt werden. So merken die Kinder schnell, dass Fragen, die nur mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden, nicht zu befriedigenden Ergebnissen führen.
Zum Beispiel lautet die Antwort auf die Frage: Sind sie Musikerin? mit Sicherheit: Ja! Fragen die Kinder hingegen: Wieso sind Sie Musikerin geworden? oder Wollten Sie schon als Kind Musikerin werden? Oder hatten Sie einen anderen Lieblingsberuf?, so fällt es den Gefragten leichter, bei der Antwort etwas auszuholen.
Diese Probeaufnahmen führen außerdem dazu, dass die Kinder schon mal ins Mikrofon gesprochen und ihre eigene aufgenommene Stimmen bereits gehört haben, was für viele sehr ungewohnt ist, aber auch viel Spaß macht. Hilfreich ist, wenn die Kinder die Interviewpartnerin oder den -partner vor Beginn des eigentlichen Interviews darum bitten, weder zu knapp noch zu weitschweifig zu antworten. Dann wird schnell klar, dass Kinder sich durchaus auch für komplexe Inhalte interessieren, wenn diese ihnen einfach erklärt werden. Es ist auch sinnvoll, im Vorfeld zu klären, ob beim Interview gesiezt oder geduzt wird. Das kommt ein bisschen auf die Befragten an. Ein „Du“ ermöglicht manchmal etwas mehr Nähe.
Auch die Fragen können schon mal genannt werden, damit die befragte Person in etwa weiß, worauf das Interview hinausläuft. Am besten sind sogenannte offene Fragen, die nicht nur mit „Nein“ oder „Ja“ beantwortet werden können, sondern eine längere Antwort erfordern.
Für die Nachbearbeitung der Tonaufnahmen eignet sich das kostenlose Audioschnittprogramm Audacity sehr gut. Interessant für die Kinder ist, dass sie ihre Stimme dann nicht nur hören, sondern auch sehen können. Je lauter sie sprechen, umso höher ist die Stimmkurve. Besonders eindrucksvoll ist es, wenn die Audioaufnahme direkt am Rechner erfolgt, d.h., das Mikro wird an das Notebook angeschlossen, Audacity geöffnet und die Audioaufnahme gestartet. Nun sehen die Kinder live ihre Stimme, sehen, wer leise und wer laut spricht, sehen, wie sich ihre Stimmkurve beim Sprechen verändert.
Eindrucksvoll ist auch, wie leicht aufgenommene Sätze neu und mit völlig anderem Sinn zusammengeschnitten werden können. In einer zweiten Tonspur können die Geräusche hinzugefügt werden. Für aufwendigere Projekte sollte übrigens genau wie auch bei einer Bildergeschichte oder einem Film ein „Drehbuch“ erstellt werden, in dem die wichtigsten Figuren erfasst und der Handlungsablauf mit den dazugehörigen Geräuschen skizziert wird. So geht bei der Produktion, die sich dann schon mal über mehrere Tage ziehen kann, der rote Faden nicht verloren.
Wenn die ganze Gruppe in die Audioarbeit integriert werden soll, bietet sich die Produktion einer Magazinsendung an. Dieses Format ist den Kindern z.B. von der Sendung mit der Maus vertraut. Viele kleine Einzelbeiträge werden zu einer Sendung zusammengestellt: Anmoderationen, Geräuscherätsel, Stimmspiele, kleine Interviews, das Impro-Hörspiel, selbst gesungene Lieder … Und wenn es in der Nähe einen Offenen Kanal gibt, könnte dieser gemeinsam besucht werden und die eigene Produktion sogar auf Sendung gehen. Dadurch erleben die Kinder dann auch noch einen Blick hinter die Kulissen des Radios – einem Medium, dass sie zwar von klein auf kennen, aber eben meistens nur als „Nebenbei-Berieselung“.
Ein Ereignis wird zur Nachricht – Medienberichterstattung als Thema im Unterricht
Die DVD enthält didaktisch aufbereitete Hintergrundinformationen sowie ausgewählte Unterrichtsideen und -vorschläge, um Lehrkräfte der allgemeinbildenden Schulen und der Berufsschulen dabei zu unterstützen, einen fundierten Unterricht zum Thema Nachrichten planen und durchführen zu können und die Schüler/-innen zu einem kompetenten und bewussten Umgang mit Inhalten, Formen und Wirkungsweisen von Nachrichtenmedien zu befähigen und ihnen damit eine selbstbestimmte Orientierung in den Medienwelten zu ermöglichen. Die DVD erscheint im Rahmen des Projektes Schule des Hörens und Sehens – Medienkompetenz für Lehrer.
Thema: Sommerzeit – Ferienzeit – Medienzeit?
Eine Zeit voller Geschichten (MekoKitaService Juli 2014)
mekokita.gmk-net.de/newsletter/sommerzeit-ferienzeit-medienzeit-eine-zeit-voller-geschichten
www.Auditorix.de
AUDITORIX ist ein Gemeinschaftsprojekt der INITIATIVE HÖREN e.V. und der Landesanstalt für Medien NRW (LfM). Auf der Seite finden sich Informationen rund um die Welt des Hörens, der Geräusche, der Hörbücher, der Musik und vieles mehr. Mit dem AUDITORIX Hörbuchsiegel gibt es Tipps zu ausgezeichneten Hörbüchern und Geschichten.
www.audiyou.de
AUDIYOU ist eine umfangreiche, kostenfreie Audiothek, die neben dem Up- und Download von Dateien auch Tipps, kreativen Austausch und redaktionelle Betreuung anbietet. Damit ist AUDIYOU auch für den Einsatz an Schulen und die Medienarbeit mit jüngeren Kindern geeignet.
www.ohrenspitzer.de
Ohrenspitzer bietet viele Anregungen und Beispiele, die über die Arbeit mit Hörspielen, über Experimentieren und Produzieren die Zuhörkompetenz fördern.