Lieder verfilmen mit Storyrobe

Zielgruppe: Kindergartenkinder ab 4 Jahre / Grundschulkinder
Dauer: 1,5 Stunden
Technische Voraussetzungen: 1 Tablet pro Kleingruppe (4 Kinder)
Software: Storyrobe für iOS
Organisationsform: Kleingruppenarbeit (ca. 4 Kinder haben zusammen 1 Tablet)
Kinder ab 4 Jahren brauchen Anleitung, können aber durchaus mit „tippen“. Grundschulkinder können die App auch schon selbstständig benutzen. Mehrere Tablets ermöglichen dann parallele Kleingruppen.
Lernziele: Kommunikationsfähigkeit, Kooperations- und Teamfähigkeit, Anregung der Kreativität, Fantasie und Experimentierfreude, sich selbst als Darsteller erleben, Gestaltungs- und Ausdruckswege entdecken, Verfahren, Techniken und Werkzeuge erproben, medienbezogene Fähigkeiten erwerben (Umgang mit dem Tablet), Medien als Gestaltungs- und Ausdrucksmittel (Gestaltung eigener Medienprodukte, Kennenlernen einer Kreativ-App)

Vom Lied zum Musikvideo

Lieder begegnen Kindern im Kindergarten an unterschiedlichen Stellen: Im Morgenkreis geben sie als Rituale dem Alltag Struktur, bei Festen laden sie ein zum Mitfeiern, beim Erkunden einer Frage oder eines Themas erweitern sie das Verständnis. Kinder singen ungezwungen und ohne Scham, sie klatschen und tanzen mit: Sie wollen teilhaben, mitgestalten und sich ausdrücken. Aus den Medien kennen sie Musikvideos, die nicht nur die Popstars der „Großen“, sondern auch viele bekannte Macher von Kinderliedern veröffentlichen.

Storyrobe

Mit der App Storyrobe lassen sich Filme aus Bildern und Ton erstellen. Beides kann von den Kindern selbst aufgenommen werden: Gemeinsam wird überlegt, welche Bilder zum Text des Liedes passen, und diese werden fotografiert. Anschließend ermöglicht die Aufnahmefunktion von Storyrobe, zu den Fotos Strophen und Refrain zu singen und aufzunehmen.

Ob Stofftiere die Darsteller werden, die Szenen gezeichnet werden oder die Kinder selbst vor die Kamera treten, hängt vom Lied ab. Meistens lieben es Kinder nicht nur, die Kamera zu führen, sondern auch davor zu agieren und später auf dem Bildschirm oder der Leinwand sichtbar zu werden. Sie erleben sich dabei aus einer unbekannten Perspektive, staunen über sich, und manchmal ist es ihnen auch ein bisschen unangenehm. Aber in einer gelungenen Produktion mitzuwirken, macht sie stolz und stärkt das Selbstwertgefühl.

So wirds gemacht

Am Anfang muss ein Lied ausgewählt werden. Soll es ein Lieblingslied der Kinder sein? Oder ein thematisch aktuelles? Wichtig ist, dass darin etwas geschieht, das darstellbar ist. Viele Kinderlieder sind voll von lustigen Geschehnissen, die sich in Standbildern ausdrücken lassen. Ist ein Lied gefunden, gilt es zu überlegen, welche Bilder zu Strophen und Refrain passen.

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Strophe für Strophe werden passende Fotos aufgenommen. Am einfachsten macht man dies mit der normalen Kamera-App. Das können auch kleinere Kinder schon selbst. Eventuell brauchen sie etwas Unterstützung beim Halten und Tippen auf den Aufnahmeknopf. Auch bei der Wahl des richtigen Bildausschnittes lohnt es sich, gemeinsam zu überlegen: Was muss auf dem Bild sein, damit das Foto besonders aussagekräftig wird? Was ist am Rand noch Unwichtiges zu sehen? Können wir noch näher herangehen, damit das Wichtige auch deutlich zu sehen ist?

So entsteht zunächst eine kleine Bildergeschichte. In Storyrobe lässt sich Bild für Bild einfügen. Sind alle Fotos in der richtigen Reihenfolge, fehlt nur noch das Lied. Für jedes Bild kann eine Tonaufnahme durchgeführt werden. Die Anzeigedauer des Bildes entspricht beim späteren Abspielen dabei genau der Länge dieser Aufnahme. Sollte es mehrere Bilder zu einer Strophe geben, kann sich eine Aufnahme auch über mehrere Fotos erstrecken.

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Beim Aufnehmen des Gesangs empfiehlt es sich, Strophe für Strophe vorzugehen. Am Ende generiert Storyrobe aus den Bildern und Tönen einen Film. Dieser kann auf dem Tablet angeschaut oder über einen Beamer wiedergegeben werden.

Varianten

Obwohl Storyrobe nichts weiter als Bilder und Tonaufnahmen kombinieren kann, gibt es eine Fülle von Ideen, die sich damit umsetzen lassen. Gerade für jüngere Kinder, die keine Schreib- und Lesekompetenzen haben, ist diese Kombination eine gelungene Ausdrucksmöglichkeit. Storyrobe eignet sich z.B. sehr gut, um Fotostories zu erzählen, Klanggeschichten zu bebildern, Ausflüge zu dokumentieren, Rezepte und Anleitungen zu verfassen oder Bilderbücher multimedial aufzubereiten.

Links / Literatur / Material zum Thema

Hessischer Bildungsserver _ Mauswiesel: Musik
Wissenswertes, Spiele und Experimente rund um Musik, Instrumente, Komponisten, Noten, Lieder, Töne und Geräusche
auf mauswiesel.bildung.hessen.de/kunst/musik/index.html

SWR2 – Kinderlieder-Archiv
Kinderlieder, gesungen von und für Kinder. Zum Anhören und mit kostenlosen Liedblättern (Text & Noten) zum Herunterladen.

www.erzieherin-online.de/medien/musik/musikliteratur.php
kommentierte Literaturtipps zur Musikpädagogik

www.erzieherin-online.de/medien/musik/klanggeschichten.php
Beispiele für Klanggeschichten

Roboom, Susanne
Mit Medien kompetent und kreativ umgehen. Basiswissen und Praxisideen.
S. 68 – 93: Ästhetik, Musik und Kreativität – wahrnehmen, gestalten, musizieren …
Beltz Nikolo. Weinheim 2017

Jampert, K. / Zehnbauer, A. / Best, P. / Sens, A. / Leuckefeld, K. / Laier, M. (Hrsg.)
Kinder-Sprache stärken! Sprachliche Förderung in der Kita: das Praxismaterial
Band 2: Wie viel Sprache steckt in Musik und Medienarbeit. Berlin 2009

Schargan, C. / Friese, I.: Entdecke Musik aus aller Welt.
Aus der Reihe Wieso? Weshalb? Warum? Ravensburger Verlag
Klingendes Bilderbuch (funktioniert nur mit dem TipToi-Stift), das zur “Musikalischen Weltreise” einlädt und interessante Infos rund um Instrumente, Musikstile, Gesänge und Tänze aller Kontinente bereithält.